Vom Messpunkt bis zur Bank: FLAM® und das GSM-Netz.
Als 1992 in Deutschland das GSM-Netz zur Mobiltelefonie eingeführt wurde, waren die Herausforderungen ausgesprochen hoch – weil die technischen Möglichkeiten ausgesprochen bescheiden waren. So verfügten die Controller, die noch heute in die Sendemasten eingebaut sind und welche die beim sogenannten Hangover entstehenden Teiltelefonate sammeln, über wenig Rechenleistung – und noch weniger Bandbreite für die Übertragung. Per Modem mussten die gesammelten Daten in die zentralen Rechenzentren der Netzbetreiber übertragen werden, die zudem unterschiedliche Großrechner betrieben. Nachdem die einzelnen Gespräche zusammengesetzt waren, mussten Sie in die jeweiligen Rechenzentren der Mobilfunkanbieter übertragen werden, wo wieder verschiedene Arten von Großrechnern im Einsatz waren. Aus den Gesprächen wurden wiederum die Gebühren errechnet und an die Bankrechenzentren übermittelt, die den Zahlungsverkehr übernahmen.
FLAM war das einzige Tool, was sowohl in der Lage war, die benötigte Komprimierungsleistung zu erzielen als auch die Kommunikation zwischen extrem heterogenen Rechensystemen zu ermöglichen. Nur logisch, dass diese Anwendung sich zu einem Exportschlager entwickelte und zum Beispiel auch in Kenia, Hongkong und Taiwan zum Einsatz kam. Übrigens: In den zentralen Rechenzentren arbeitet FLAM nach wie vor.
Vom Netz bis vor die Haustür: FLAM im Postwesen.
Nachdem FLAM bereits zur Archivierung von Abrechnungsdaten bei Telekommunikationsunternehmen eingesetzt wurde – analog zu Lösungen für das Finanzwesen –, erkannte die Post ein zusätzliches Potenzial. Die Endkunden-Rechnungen im Fernmelde- und Mobilfunkwesen verursachen einen gewaltigen logistischen Aufwand. Die Post konnte ihn erheblich verringern, und zwar mithilfe des elektronischen Briefversands. Das Prinzip dahinter: Telekommunikationsanbieter sandten ihre mit AES verschlüsselten FLAMFILES an die lokalen Briefzentren der Post, und erst hier, sozusagen kurz vor der Haustür, wurden die Rechnungen gedruckt. Heute erfolgt der Rechnungsversand zwar zumeist elektronisch per PDF – die Schnittstellen jedoch sind immer noch die gleichen.